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Mein neues Bastelzimmer

Silvia Bagyapan • Jan. 27, 2024
Die meisten von Euch werden denken "Nanu, woher kommt plötzlich das neue Bastelzimmer?" Zu Recht! Ich habe es weder angekündigt noch geplant noch überhaupt in irgendeiner Weise darüber nachgedacht.

Und dann wurde plötzlich unser "Teppichkeller" frei. Er hat seinen Namen daher, dass hier Teppichboden verlegt ist, weil wohl die Tochter der Leute, die vorher hier gewohnt haben, ihr Zimmer im Keller hatte. Hier ist auch ein Waschbecken mit kleinen Glasregalen drin gewesen. Naja und wie ein Keller so genutzt wird, haben auch wir ihn zunächst als Vorratsraum genutzt. Dann hat mein Mann nach und nach hier seine 3D-Werkstatt eingerichtet - es wurde voller und voller und irgendwann konnte man kaum noch treten. Siehe hier...

Also ganz so schlimm sah es nicht die ganze Zeit aus. Das Bild ist entstanden, als ich begann, den Keller aufzuräumen. Aber erstmal von Anfang an:


Mein Mann hat irgendwann im Oktober beschlossen, seine 3D Werkstatt auszulagern in ein externes Lager. Daraufhin entstand die Idee, aus dem Teppichkeller einen Fernsehraum und Gästezimmer zu machen mit Leinwand und Beamer. Aber irgendwie kamen wir nicht aus dem Knick, weil ja überhaupt keine Notwendigkeit bestand und Gäste ebenfalls nicht angekündigt waren.


Dann saß am 20.12.! (weiß ich noch genau) mein Sohn in meinem Bastelzimmer und bemerkte, dass es da ja viel zu wenig Platz für meine Sachen gibt und schlug vor, dass ich sein Zimmer haben kann und er in den Keller zieht. Keine schlechte Idee  - dachte ich. Aaaber leider ließ sich das nicht umsetzen, denn wir hätten keine Alternative für Vorräte, Winterjacken etc. gehabt. Also sagte mein Mann, ich solle mit dem Bastelzimmer runterziehen und mein altes Zimmer könnte dann wieder Gästezimmer werden. In der folgenden Nacht konnte ich kaum schlafen. Was für eine grandiose Idee: ausreichend Platz, Basteltreffs ohne dass meine Familie ausweichen muss, wieder Raum für Übernachtungsgäste...


Am Morgen des 21.12. bin ich runter in den Keller gegangen und habe mir das Chaos beäugt. Dann habe ich erstmal die Regale ausgeräumt, abgewaschen und alles, was drin stand, aussortiert. Aber es wurde und wurde nicht weniger, obwohl ich einen Industriemüllsack nach dem anderen füllte (es wurden insgesamt 10). Abends hatte ich einen Nervenzusammenbruch und mein Mann sicherte mir ab dem ersten Weihnachtsfeiertag uneingeschränkte Zeit und Hilfe zu. So war es dann auch. Vom 25.12. bis zum 28.12. haben wir Sperrmüll, Müllsäcke, Kinderspielzeuge etc. in die Garage getragen, Regale sortiert, neue Deckenlampe aufgehangen, Vorhänge für die Vorratsregale umgenäht und aufgehangen, Wasserhahn am Waschbecken ausgetauscht.

Und dann am 29.12. war es endlich soweit: Meine Möbel und mein ganzer Kram konnten in den Keller ziehen. Damit ich meinen Rücken weitestgehend schonen konnte, haben mein Mann und mein Sohn unermüdlich oben Kisten mit Bastelkram gepackt, runtergetragen, ich habe alles ausgepackt, sie haben die leeren Wäschekörbe wieder mit nach oben genommen, gefüllt, runtergetragen...... Dann meine Möbel... und dann konnte ich nach und nach meine heißgeliebten Bastelsachen in die Schränke räumen, Regale beschriften, Duftkerzen anmachen, Chillout Musik laufenlassen und mich komplett in meiner Sortiererei verlieren.

Am Abend war ich mit allem fertig und soooooooo glücklich. Seht her...

Übrigens, wie Ihr unschwer erkennen könnt, nutze ich noch die alten Trovast Möbel von meinem Sohn. Wozu immer neu kaufen, wenn alt noch gut funktioniert. Zugegeben, einheitlich und neu mag ich auch..... Aber mir blutet auch das Herz, diese alten Erinnerungsstücke einfach wegzugeben. Wir haben sie gekauft, als wir 2008 aus der Türkei hierher gezogen sind und unser damals 4jähriger Noah plötzlich ein 18 m2 anstelle eines 5 m2 großen Zimmers bekam und die 3 Möbelstücke, die mit uns nach Deutschland gezogen sind, plötzlich in dem großen Zimmer völlig untergegangen sind. Ich verwende sie gerne weiter. Erkennt Ihr links die Bank mit dem Blümchenpolster? Auch ein Trovast Regal... ich habe die mittlere Trennwand herausgenommen, die Bank kreideweiß gestrichen, ein Stück Schaumstoff mit einem Stück Stoff bezogen und mit Klettverschluss auf der Bank befestigt. Die Kisten sind ebenfalls von Ikea und weiß gestrichen und dienen jetzt als meine Flohmarktkisten :-) Die Idee ist allerdings auch schon ein paar Jahre alt. Die Bank stand schon ein paar Jahre als Erzählecke in unserer Küche unter dem Fenster...

Natürlich bleibt es ein Kellerraum mit häßlichen Decken, einem Schachtfenster ohne wirkliches Tageslicht, mit Vorhängen, die die Vorratsregale verstecken, einem unschönen Waschbecken... Aber es ist mein großes tolles Reich mit der tollsten positiven Energie, die man sich vorstellen kann. Und im Sommer bleibt es hier 20 Grad, da kann draußen kommen was wolle...Nächste Woche kommt hier allerdings noch ein Heizkörper rein. Im Winter ist es hier unten gleichbleibende 19 Grad, was aber zum Sitzen und Arbeiten zu kalt ist. Vorläufig behelfe ich mir mit einem Ölradiator, der verbraucht aber viel zu viel Strom. Also besorgt mein Mann nächste Woche einen Heizkörper, den der Installateur noch hinter dem Tisch mit der Kaffeemaschine installiert.


Die Vorhänge sind übrigens keine Vorhänge, sondern einfache Bettlaken, die ich unten umgenäht bzw. umgeklebt habe mit Bügelvliesstreifen und mit Clipsen an den Vorhangdraht gehangen habe.


Jeden Tag, den ich hier runterkomme, freue ich mich über den Anblick. Die nicht perfekten Kleinigkeiten stören mich nicht im Geringsten, denn ich weiß, wir haben hier das beste draus gemacht.


Den ersten Basteltreff hier unten habe ich auch schon gemacht. Wie das gewesen ist, zeige ich euch dann im nächsten Blogbeitrag.


Ach übrigens seht Ihr hier nochmal Bilder aus meinem alten Bastelzimmer und dem, wie es momentan ausieht...

Natürlich gab es auch hier mal aufgeräumte Zeiten, aber das Problem bei so kleinen Räumen ist eben, dass es nicht viel Stauraum gibt und die Dinge übereinander und hintereinander gestapelt werden müssen. Und wenn man dann man mehrere Dinge gleichzeitig machen möchte, muss man alles von einer Ecke in die andere räumen.


Aber das ist jetzt Gott sei Dank anders und das Zimmerchen ist wieder ein Gästezimmer - noch nicht ganz fertig, denn der Fernseher muss noch angeschlossen werden und es fehlt noch Deko, aber noch sind ja auch keine Gäste da :-)

So und nun sende ich liebe Grüße aus meinem neuen Reich und wünsche noch einen schönen Tag.


Eure Silvia

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